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Ausschnitt einer selbstgebastelten Kollage; vorne angeschnittene Unterschrift Nathanael auf blauem Untergrund; dazu Fantasy-Fotos und aufgeklebte Schokoriegeln mit DANKE-Beschriftung

Freisinger Bank zeigt Herz für Nathanael mit seltenem Dysmelie-Syndrom

Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, wie es ist, wenn ein Kind von Geburt an mit einer körperlichen Einschränkung leben muss? Für die Familie Holzer aus Nandlstadt ist das Alltag, denn ihr Sohn Nathanael wurde mit dem seltenen Dysmelie-Syndrom geboren. Mit viel Lebensfreude, Mut und starkem familiären Rückhalt meistert er dennoch sein Leben. Eine Spende der Freisinger Bank in Höhe von 1.000 Euro soll helfen, die Mobilität und Selbstständigkeit des Jungen weiter zu fördern.

Wie es zur Unterstützung kam, welche Herausforderungen die Familie meistert und welche Träume Nathanael hat, lesen Sie hier.

Vier Personen stehen auf Dachterrasse der Freisinger Bank mit Dom im Hintergrund; zwei Frauen und ein Mann umrahmen kleinen Bub der ein Spendenherz mit Aufschrift 1.000 Euro hält
v.l.: Rebecca und Nathanael Holzer, Florian Göbl, Alena Neumann bei der offiziellen Spendenübergabe der FS Bank

Herzensangelegenheit wird Spendenprojekt

Aus einer Herzensangelegenheit wurde eine Spendenaktion: Florian Göbl, Mitarbeiter der Freisinger Bank und Abteilungsleiter Immobilien, engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich als Nikolaus in seiner Heimatgemeinde. Im Jahr 2024 übergab er eine gesammelte Spende an die Familie Holzer, deren Sohn Nathanael mit einer schweren Behinderung lebt. Die Freisinger Bank beschloss, diese private Initiative aufzugreifen. Sie unterstützte die Familie zusätzlich mit einer Spende in Höhe von 1.000 Euro. 

Da für eine solche Zuwendung ein Gemeinnützigkeitsnachweis erforderlich ist, wurde gemeinsam mit der Pfarrhilfe München eine passende Lösung gefunden. So konnte die Unterstützung nun ganz offiziell erfolgen – direkt dort, wo sie gebraucht wird. Am 24. April wurde die Spende offiziell in der Hauptstelle der Freisinger Bank übergeben – mit dabei: Rebecca Holzer und ihr Sohn Nathanael sowie Florian Göbl und Alena Neumann von der Freisinger Bank eG.

Nathanaels Geschichte: Wenn Lebensfreude stärker ist als jede Hürde

kleiner Junge mit körperlicher Beeinträchtigung führt seinen elektrischen Rollstuhl vor
Nathanael erklärt uns seinen elektrischen Rollstuhl

Nathanael Holzer ist acht Jahre alt und wurde mit dem seltenen Dysmelie-Syndrom geboren. Ihm fehlen mehrere Gliedmaßen vollständig oder teilweise – unter anderem der rechte Unterarm. Auch seine Hüfte ist fehlgebildet, und beide Beine sind betroffen.

Dennoch geht Nathanael mutig seinen Weg. Er hat bereits sechs Operationen hinter sich, trägt verschiedene Prothesen und nutzt im Alltag einen E-Rollstuhl. In der Schule wird er von einer Begleitperson unterstützt.

Der kleine „große Held“ beeindruckte nicht nur Florian Göbl, sondern auch die Pressesprecherin der Freisinger Bank, Frau Neumann. Als man ihn vorsichtig fragte, ob er das Spendenherz mit in die Kamera halten wolle, nahm er es kurzerhand in die Hand und sagte stolz: „Ich schaffe das schon allein.“ Dann schmunzelte er. Eine kleine Geste – aber ein großer Moment.

Trotz aller medizinischen Herausforderungen ist Nathanael ein lebensfroher und begeisterungsfähiger Junge. Er liebt es, mit seinem Bruder fantasievolle Playmobil-Geschichten zu erfinden, fährt mit seinen Onkeln Trike und schwimmt mit großer Freude.

Sein Bruder ist nicht beeinträchtigt – umso wichtiger ist für Nathanael das gemeinsame Spielen auf Augenhöhe.

Sein nächstes Ziel: allein ins Pfingstlager der Pfadfinder fahren. Mit einem klaren Blick für seine Grenzen und einem starken Willen meistert er sein Leben mit beeindruckender Selbstverständlichkeit.

Kleiner Junge stützt sein Kinn auf eine Hand und schaut zu seinem Gegenüber, einer Frau von hinten fotografiert mit Laptop
Nathanael antwortet besonnen auf die Fragen von Alena Neumann (Freisinger Bank)

Ein starkes familiäres Netzwerk

Der Alltag von Nathanael ist geprägt von der großen Nähe und Verlässlichkeit innerhalb seiner Familie. „Wir sind wie ein Großclan – Nathanael ist das verbindende Herzstück“, beschreibt seine Mutter Rebecca Holzer den Rückhalt, den alle miteinander teilen.

Vater Sepp, Mutter Rebecca, der jüngere Bruder Aaron sowie Großeltern und Cousinen – sie alle setzen sich dafür ein, dass Nathanael so selbstbestimmt wie möglich leben kann. Ob im Alltag oder bei besonderen Herausforderungen: Jeder übernimmt Verantwortung und hilft mit. Auch im Urlaub sind sie gemeinsam – meist zu vierzehnt, mit Großeltern, Onkeln und Cousins. Jeder weiß, wie man Nathanaels Prothesen wechselt oder ihn sicher in barrierefreie Bereiche begleitet.

Für alle Beteiligten ist klar: Diese starke Gemeinschaft ist Nathanaels wichtigste Stütze. Sie gibt ihm das Vertrauen, jeden Tag mutig anzugehen und das Leben mit Freude zu genießen.

Mutter und kleiner Sohn sitzen lachend an Tisch mit Blick in einen modernen hellen Raum; hinter ihnen ein Geländer aus Glas
Rebecca und Nathanael blicken dank familiärem Rückhalt lachend in die Zukunft

Mobilität als zentraler Baustein für Nathanaels Selbstständigkeit

Die Familie hat bislang das Waschbecken im Badezimmer provisorisch an Nathanaels Bedürfnisse angepasst. Ein barrierefreier Umbau mit geeigneter Dusche, WC und höhenverstellbarem Waschbecken ist für das kommende Jahr geplant. So kann er nachts, wenn er keine Prothesen trägt, künftig eigenständig handeln.

Regelmäßige Termine in Traunstein zur Anpassung seiner Prothesen sind notwendig. Diese sind oft mit mehrtägigen Aufenthalten verbunden, weshalb ein geeignetes Fahrzeug unverzichtbar ist. Die Spende der Freisinger Bank hat unter anderem dazu beigetragen, das Familienauto mit einem Rollstuhllift auszustatten.

Drei Personen im Bild; eine Frau links schaut herab auf kleinen Jungen, der einem lachenden Mann etwas erzählt
Florian Göbl (rechts) und Mutter Rebecca lauschen gespannt den Erklärungen von Natahnael

„Hilfe anzunehmen ist nicht immer leicht“, sagt Rebecca Holzer. „Aber zu wissen, dass wir nicht allein sind, ist ein wichtiges Zeichen – für uns, aber auch für unsere Gesellschaft.“ Diese Unterstützung ermöglicht es Nathanael, mehr Selbstbestimmung und Teilhabe zu erfahren. So kann er sich auf die schönen Seiten des Lebens konzentrieren. Und davon gibt es viele: Nathanael hat große Pläne. Sein größter Traum ist eine Weltreise nach Nordamerika und Afrika. Die ersten Ersparnisse dafür sind bereits beiseitegelegt. Wie seine Reise weitergeht, bleibt offen.

Doch eines steht fest: Nathanael geht seinen Weg mit Lebensfreude, Neugier und einer großen Portion Mut. Mit dem Rückhalt seiner Familie meistert er Schritt für Schritt neue Herausforderungen. Sein Weg zeigt, wie viel möglich ist, wenn Zusammenhalt, Zuversicht und Liebe den Alltag tragen.

Alena Neumann (Öffentlichkeitsarbeit)