Als Sponsor der Bio-Küche im Sophienhospiz begleiten wir das Projekt „Regionale Hospizversorgung“ seit Jahren und fördern es jährlich mit 10.000 €. Bei unserem Besuch führte Hospizleitung Rita Gabler persönlich durch Haus, Garten und Küche. Im Interview gab sie Einblicke in Entstehung, Philosophie und Werte dieses besonderen Ortes.
Von Herzen gekocht - zertifizierter Bio-Genuss im Sophienhospiz
Hospizarbeit – persönlich erzählt von Rita Gabler
Vor unserem Termin im Sophienhospiz waren wir etwas nervös – Hospiz verbindet man oft mit Abschied und Trauer. Doch diese Gedanken verflogen schnell, als Hospizleitung Rita Gabler uns mit ihrem sonnigen Wesen und großer Herzlichkeit empfing. Während des persönlichen Gesprächs und der Führung durch das Haus eröffnete sie uns Einblicke in einen Ort voller Würde, Wärme und Menschlichkeit.
Ihre Leidenschaft für Pflege begleitet Rita Gabler seit ihrer Jugend. Geboren und aufgewachsen im Landkreis Erding, wusste sie früh, dass dies ihr Weg sein würde. Nach der Pflegeausbildung und vielen Jahren Berufspraxis gründete sie vor rund zwanzig Jahren gemeinsam mit dem Erdinger Onkologen Dr. Peter Schmidkonz eines der ersten Palliativteams in Bayern. Das Palliativteam Erding versorgt seither bis zu 400 Palliativpatienten jährlich im häuslichen Bereich bis zu ihrem Lebensende.
Entstehung des Sophienhospizes
Während der Arbeit in der ambulanten Palliativversorgung wurde schnell deutlich, dass es Menschen gab, für die eine Versorgung am Lebensende zu Hause nicht möglich war – sei es aus familiären Gründen oder aufgrund fehlender pflegerischer Unterstützung.
Frau Marianne Folger, die als erste Vorsitzende der Hospizgruppe Freising um die dringende Notwendigkeit einer solchen Einrichtung wusste, war dabei die treibende Kraft. Ihr Ehemann Werner Folger brachte seine Erfahrung als Unternehmer ein und unterstützte maßgeblich die Realisierung der Idee. So entstand ein Projekt, das die Landkreise Freising und Erding auf einzigartige Weise miteinander verbindet: Über ein Drittel der Patient/innen im Sophienhospiz stammt aus dem Freisinger Land.
Ein besonderes Zukunftskonzept: Die zertifizierte Bio-Küche im Sophienhospiz
Aus der Vision, Lebensqualität auch am Lebensende erfahrbar zu machen, entstand ein ganz besonderer Anspruch: Im Sophienhospiz sollen gesunde, liebevoll zubereitete Mahlzeiten ein Stück Lebensfreude und Normalität schenken. Von Anfang an stand fest: Keine Fertiggerichte, wie sie in vielen anderen Einrichtungen üblich sind. Denn gerade in der letzten Lebensphase sind Genuss, Vertrautheit und Achtsamkeit von besonderer Bedeutung. Deshalb wurde eine eigene Küche eingerichtet, in der täglich frisch gekocht wird – mit regionalen, biologisch erzeugten Zutaten und Fleisch aus artgerechter Haltung sowie Obst und Gemüse von Bauern aus der Umgebung. Wo regionale Produkte nicht verfügbar sind, kommen biologische oder faire Alternativen zum Einsatz, um das Konzept zu wahren.
Was im Sophienhospiz gelebt wird, ist eine Haltung, die weit über das Thema Ernährung hinausgeht. Die Philosophie dahinter: Wertschätzung des Menschen als Teil der Schöpfung bedeutet auch Wertschätzung und Achtung vor allem Leben. Deshalb wird bewusst auf Produkte aus Massentierhaltung verzichtet und konsequent auf eine nachhaltige, ethisch verantwortbare Ernährung gesetzt. Mit diesem innovativen Ansatz ist das Sophienhospiz vermutlich das erste Hospiz in Deutschland, das sich auf dem Weg zur zertifizierten Bio-Küche befindet.
Qualität, die auch Kosten mit sich bringt
Ein solch anspruchsvolles Konzept erfordert nicht nur Sorgfalt und Planung, sondern ist auch mit höheren Kosten verbunden. Ermöglicht wird dies vor allem durch die Unterstützung der Freisinger Bank.
Trotzdem ist das Hospiz weiterhin auf Spenden angewiesen: Die Krankenkassen übernehmen zwar 95 % der Kosten, doch die verbleibenden 5 % – im Fall des Sophienhospizes aufgrund der eigenen Küche sogar 10 % – müssen aus Eigenmitteln finanziert werden. Dies entspricht jährlich einem sechsstelligen Betrag, den das Hospiz durch Spenden aufbringen muss. „Deshalb freuen wir uns über jede Form der Unterstützung“, sagt Rita Gabler.
Küchenfee mit Herz: Karin Leidenberger
Karin Leidenberger, die Küchenleiterin, begrüßt uns mit einem Lächeln und erzählt ihre ungewöhnliche Geschichte: Ursprünglich als Kunststoffingenieurin tätig, folgte sie irgendwann ihrer wahren Leidenschaft – dem Kochen. Ihre kulinarische Reise führte sie vom Mittagstisch im Biosupermarkt über ein eigenes Restaurant bis ins Sophienhospiz. Als Rita Gabler eine engagierte Köchin suchte, war sofort klar: Karin ist die Richtige.
Für Karin Leidenberger war der Schritt ins Hospiz kein Bruch, sondern eine konsequente Entscheidung – ein Weg voller Kreativität, Hingabe und Liebe zum Detail. Heute leitet sie mit Herzblut ein kleines Küchenteam und schenkt den Patient/innen des Hospizes Wärme und Lebensqualität auf jedem Teller.
Das Sophienhospiz zeigt eindrucksvoll, wie Menschlichkeit, Würde und Lebensqualität ineinandergreifen. Die zertifizierte Bio-Küche ist dabei weit mehr als ein funktionales Detail – sie ist Ausdruck der Grundhaltung dieses Hauses, nämlich: Jeder Moment zählt und das Lebensende verdient die gleiche Würde und Aufmerksamkeit wie der Anfang unseres Lebens.
Verantwortung übernehmen – als Freisinger Bank
Als Freisinger Bank sind wir stolz darauf, dieses wichtige Projekt zu unterstützen. So ermöglichen wir Menschen aus unserer Region in einer der bedeutendsten Phasen ihres Lebens die beste Versorgung, getragen von Menschlichkeit und Respekt.
Weitere Informationen zum Sophienhospiz finden Sie unter:
Alena Gula
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 08161 189-0
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@fs-bank.de