Diese Aussage hat sich bewährt. Denn die Vertreterversammlung der Freisinger Bank, die am vergangenen Mittwoch, 21.07.2021, aufgrund der Corona-Auflagen außergewöhnlich spät im Geschäftsjahr beim Burgerwirt in Helfenbrunn stattfand, war in der Tat eine sehr gelungene Veranstaltung. Neben der üblichen Tagesordnung stand an diesem Abend die Verabschiedung zweier prägender Persönlichkeiten der Freisinger Bank auf dem Programm. Richard Bauer wurde nach 33 Jahren aktiver Tätigkeit im Aufsichtsrat der Freisinger Bank und seit 2013 als dessen Vorsitzender, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. „Der Abschied fällt mir nicht leicht. Ich habe die Verantwortung gerne getragen und die Arbeit mit Freude und aus Überzeugung gemacht. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“ berichtete Bauer in seiner letzten Rede vor den ca. 100 Vertretern und Gästen. Die weitere Verabschiedung an diesem Abend galt dem Vertriebsvorstand der Freisinger Bank, Herrn Karl Niedermaier, einem Urgestein des Genossenschaftswesens mit dem Herz am rechten Fleck. Bereits 1974 absolvierte er in der Raiffeisenbank Moosburg seine Ausbildung zum Bankkaufmann und stieg konsequent die Karriereleiter empor. 2004 nutzte Niedermaier die Chance und nahm die Stelle als Vorstand bei der Raiffeisenbank Buch-Eching an. Den Höhepunkt seiner Karriere bildete dann im Jahr 2016 die Übernahme der Position des Vertriebsvorstandes in der Freisinger Bank. „Auch mir fällt der Abschied nicht leicht. Es war eine großartige Zeit in der Freisinger Bank. Es sind insbesondere die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen. Und gerade diese Begegnungen in Verbindung mit meiner Vorstandstätigkeit in der Freisinger Bank, hinterlassen bedeutende Spuren in meinem Herzen“ betonte Niedermaier in seiner Rede. Vorstandsvorsitzender Reinhard Schwaiger hielt bewegende Laudationen für die beiden Herren und sorgte so für einen ganz besondere Atmosphäre unter den Zuhörern. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war ein sehr berührendes Grußwort und die Übergabe der goldenen Ehrennadeln des Genossenschaftsverbandes durch Verbandspräsident Dr. Jürgen Gros an die beiden Herren. Landrat Helmut Petz gab den beiden Ruheständlern mit einem Grußwort die Ehre. Selbstverständlich bekamen auch die „Zahlen“ Raum an diesem besonderen Abend. Reinhard Schwaiger trug den Geschäftsbericht vor. Das Jahr 2020 sei für die Freisinger Bank insgesamt zufriedenstellend verlaufen, man habe sich im Vergleich zu den Mitbewerbern am Markt gut behaupten können. Am Jahresultimo habe die Bilanzsumme 1.259 Mio. Euro erreicht, ein Zuwachs von stolzen 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kredite stiegen um 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 934 Mio. Euro und ebenso erhöhte sich der Zuwachs bei den Einlagen gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 911 Mio. Euro. Das bilanzielle Eigenkapital belief sich auf 131,7 Mio. Euro. In 10 Filialen waren 187 Mitarbeiter beschäftigt, davon 11 Auszubildende. Der Jahresüberschuss betrug 5.451 Mio. Euro. Der Jahresabschluss hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Verbandes erhalten. Vorstand und auch Aufsichtsrat wurden ohne Gegenstimme entlastet. Aus dem siebenköpfigen Aufsichtsrat schied wie bereits erwähnt, Herr Richard Bauer aus Altersgründen aus. Neu gewählt in den Aufsichtsrat wurde Herr Ralf Valentin Huber, Bio Landwirt aus Allershausen und Bezirkspräsident des BBV Oberbayern. Turnusmäßig schieden Herr Josef Riemensberger und Frau Andrea Miller aus dem Aufsichtsrat aus. Beide konnten ohne Gegenstimmen wiedergewählt werden. Einstimmig hat die Vertreterversammlung die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 5,0 % auf das Geschäftsguthaben der Mitglieder beschlossen. „Erfolg und Wettbewerbsstärke einer Genossenschaftsbank sind unmittelbar abhängig von der Leistungsfähigkeit der Menschen, die eine Genossenschaftsbank erst möglich machen, den Mitgliedern. Deswegen ist es unser großes Ziel, unsere Mitgliederzahl zu erhöhen und noch mehr Menschen in unserer Region von unserem Geschäftsmodell zu begeistern. Hierfür haben wir für das kommende Geschäftsjahr bereits interessante Pläne“ berichtete Reinhard Schwaiger. Für das Jahr 2022 erwartet die Freisinger Bank aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ein leicht rückläufiges Ergebnis. Vorstand und Aufsichtsrat sind auch unter den derzeit anspruchsvollen Rahmenbedingungen einig, die Entwicklungen intensiv zu beobachten und vorausschauend und mit Bedacht zum Wohle der Freisinger Bank, deren Mitgliedern und Kunden zu handeln. „Morgen kann kommen“ lautet der offizielle bundesweite Leitspruch der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Damit sprechen sie der Freisinger Bank aus der Seele. „Wir gehen guten Mutes voran und sind zuversichtlich, auf das was kommt“, so Schwaiger als Schlusswort der Veranstaltung.
Bianca Krumpholz