Ein Artikel aus dem Freisinger Tagblatt:
In „unruhigen Zeiten“ Stabilität gehalten
VON RICHARD LORENZ
Es sind unruhige Zeiten“, so leitete der Aufsichtsratsvorsitzende der Freisinger Bank, Josef Riemensberger, am Mittwoch die Regionalversammlung in der Luitpoldhalle ein. Viele brisante Themen wurden angeschnitten.
Freising – Für Josef Riemensberger, die Mitglieder und Kunden habe sich auch im vergangenen Jahr eines wieder einmal gezeigt: „Die Freisinger Bank ist weiterhin ein zuverlässiger Partner, eine stabile Bank und eine stabile Genossenschaft“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende.
Was neben Spendenleistungen, bevorstehenden Veranstaltungen und der Bilanz auch angerissen wurde: Das große Thema des sogenannten „Digitalen Euros“. Hier konnte aber der Vorstand der Freisinger Bank, Bernhard Nickel, durchaus beruhigen: Das bedeutet nicht das Aus für das Bargeld.“
„Ja, es gibt viele Herausforderungen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Freisinger Bank, Reinhard Schwaiger – unter anderem bei den fundamentalen Punkten Zinsen und Inflation. Bei beiden Themen habe die Freisinger Bank früh gegengesteuert, um ihre Stabilität halten zu können. Weil sich die Freisinger Bank allerdings auch an die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen orientiere, seien auch dort stets neue Herausforderungen zu finden – wie etwa im großen Überpunkt „nachhaltige Städte und Gemeinden“. Hier leiste die Freisinger Bank einen Beitrag im Bereich bezahlbaren Wohnraum durch die Vermietung von eigenen Immobilien, via kostenfreien Informationsveranstaltungen zu Nachhaltigkeitsthemen, wie jüngst die gestartete Reihe „Zukunftsdialog“ – oder eben auch durch kulturelles und soziales Engagement. „Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst“, betonte Schwaiger.
Auch im Bereich Bildung gehe die Freisinger Bank mit großen Schritten in die Zukunft: mit Fach- und Persönlichkeitsschulungen für die Mitarbeiter mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Digitalisierung, Kooperationen mit Schulen mit dem Schwerpunkt Finanzbildung und der neuen Talentförderung, um damit die Führungskräfte von Morgen zu finden.
Was der Freisinger Bank laut Schwaiger wichtig ist: Individuelle Arbeitszeitmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Neu bei der Freisinger Bank: An der Hauptstelle gibt es jetzt vier neue Ladepunkte für Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge, zudem habe sich die Freisinger Bank mit einer großen PV-Anlage auf dem Dach ausstatten lassen.
Sehr am Herzen liegt der Freisinger Bank auch das soziale Engagement. Mehr als 70 000 Euro kamen laut Schwaiger rund 80 gemeinnützigen Projekten, sozialen Einrichtungen und Vereinen in Freising zugute. Hier liege der Schwerpunkt vor allem bei den Themen Gesundheit, Soziales und karikative Einrichtungen – die finanzielle Unterstützung belief sich allein da auf rund 26 000 Euro.
Der Sprung zu den großen Zahlen und der Bilanz der Freisinger Bank war dann kein großer mehr: Die Bilanzsumme für das Jahr 2023 betrug 1,4 Milliarden Euro. Die Mitgliedsanteile: Rund 74 000 mit insgesamt rund 11 Millionen Euro, Tendenz steigend. Was aber auch steigt: der Zinsüberschuss ebenso wie der Personalkosten- und Sachaufwand.
Was Nickel danach ansprach, auch weil es immer wieder durch die Medien geistere: den digitalen Euro und die damit zusammenhängende große Frage, die er so formulierte: „Brauchen wir das?“ Was sowieso schon lange genutzt wird, sei die Bezahlung durch Bankkarten oder Girokarten. Der Unterschied zum digitalen Euro: Während vereinfacht gesagt bei den aktuellen Transfers via Girokarte ein Dienstleister dazwischensteht, würde das bei einem digitalen Euro wegfallen. Nickel erklärte das so: „Da können sie dann Beträge von Handy zu Handy schubsen, in Echtzeit“.
Wann der digitale Euro kommen könnte, stehe allerdings noch in den Sternen. Was hingegen für ihn völlig klar sei: „Das Bargeld wird dadurch nicht verschwinden“. Eine seiner Begründungen: „Da wird sich kein Politiker herantrauen – wenn man den Bayern das Bargeld wegnimmt, dann gibt’s Mord und Totschlag“.
Quellenangabe: Freisinger Tagblatt vom 22.03.2024, Seite 33